"Wie lebt es sich in und um Ludwigslust - Zustände und Aussichten"

 

Schöner wohnen zu bezahlbaren Mieten, sozialer Wohnungsbau, energetische Wohnraumsanierung, Kosten der Unterkunft – das sind nur einige Schlagwörter, die immer wieder im Interesse der Öffentlichkeit stehen. Dabei werden sie von den Betroffenen, Mietern wie Vermietern, aus recht unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Welcher politische Rahmen ist zu setzen, um einen angemessenen Interessenausgleich zu erzielen? Zum Thema: „Wie lebt es sich in und um Ludwigslust? Zustände und Aussichten“ hatte die Abgeordnete der Linken, Jacqueline Bernhardt zum Stammtisch mit Vertretern von Wohnungsunternehmen der Region, Kommunalpolitikern und interessierten Bürgern eingeladen. Ihr Gesprächsgast war Heidrun Bluhm, bau- und wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag und Landesvorsitzende der LINKEN in Mecklenburg- Vorpommern. Fachlich versiert und gut informiert erläuterte sie vor allem wohnungspolitische Zielsetzungen der LINKEN in Bund und Land. Strategisch gehöre das Wohnen als Grundrecht in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Dafür spricht sich DIE LINKE schon seit längerem aus. Aktuell- politisch steht die Partei vor groß angekündigten wohnungspolitischen Initiativen der Großen Koalition, einem Dreiklang aus Erhöhung der Investitionen im Wohnungsbau, Forcierung des sozialen Wohnungsbaus und ausgewählten Mietrechtsflankierungen. „Allerdings hat die Regierung dazu noch keinerlei konkrete Entwürfe vorgelegt und es steht zu befürchten, dass diese Vorhaben nicht zu Gunsten normaler Mieter ausfallen sondern der eher gutbetuchten, denen es egal ist, was sie für komplex sanierte oder neu gebaute Wohnungen bezahlen.“ kritisierte Heidrun Bluhm. Das Thema Mieten sei kein gravierendes Problem bei entspannten Wohnungsmärkten wie bspw. Ludwigslust oder Grabow, erklärte der Bürgermeister von Ludwigslust, Reinhard Mach. Hier erfüllen die kommunalen Wohnungsunternehmen ihre soziale Aufgabe der Versorgung mit bezahlbarem und angemessenem Wohnraum. Um jedoch ihre wirtschaftlichen Aufgaben zu erfüllen, müssten sie von der Politik gestärkt werden. So waren sich Heidrun Bluhm, Reinhard Mach und der Chef der VEWOBA Ludwigslust, Harry Lutzke auch darin einig, dass ein wesentlicher Schritt dahin die komplette Streichung der Altschulden wäre. „Es ist einfach Unsinn, auf Gebäude, die zu DDR- Zeiten gebaut wurden und die dann aus mangelndem Bedarf abgerissen oder zurückgebaut wurden, heute noch Schulden zu bezahlen. Mit diesem Geld würden wieder neue Investitionen möglich.“ betonte Harry Lutzke. Insgesamt werde das Bauen und Sanieren von Wohnungen aber nicht billiger, so dass man um staatliche Zuschüsse und Stützung bei Mieten auch in Zukunft nicht herumkommen wird. Dafür werde sich DIE LINKE gemeinsam mit den zuständigen Verbänden auch weiterhin stark machen, versprach Heidrun Bluhm am Ende des Gesprächs.