Parchimer Tagesmütter im Gespräch mit Jacqueline Bernhardt

Arite Klatt

Am 19.03.2013 trafen sich in den Räumen der LEB Parchim der Vorstand sowie

weitere Mitglieder des Vereins zur Förderung der Kinder in Kindertagespflege im

Landkreis Parchim e.V. und das Mitglied der Linken des Land- und Kreistages

Mecklenburg-Vorpommern, Jacqueline Bernhardt.

Anhand eines vom Vorstand erarbeiteten Diskussionspapiers wurden aktuelle

Kernthemen aus dem Bereich der Kindertagespflege besprochen.

Der Verein nutzte das Diskussionspapier um auf bestehende Probleme hinsichtlich

der Rahmenbedingungen in der Kindertagespflege im Landkreis Ludwigslust-

Parchim aufmerksam zu machen. Es soll demnach auch als Grundlage für politische

Entscheidungsträger dienen, die sich hinsichtlich der Verabschiedung der

Novellierung des KiföG M-V für bessere Rahmenbedingungen in der

Kindertagespflege einsetzen.

Unter anderem machte der Verein konkret auf die rechtlichen und finanziellen

Rahmenbedingungen aufmerksam, die auf Kreisebene zu verbessern wären.

Außerdem werden kurzfristig Anträge gestellt, die bei der bevorstehenden

Novellierung des KiföG M-V von Wichtigkeit für Kindertagespflegepersonen im Land

sein könnten.

„Die Anforderungskriterien für die Tätigkeit als Kindertagespflegeperson steigen,

ohne dass sich tatsächlich die Rahmenbedingungen verbessern. Derzeit gibt es z. B.

kein zusätzliches Entgelt für die so genannte Randzeitenbetreuung. Dabei wäre dies

doch im Grunde ein Anreiz für Tagesmütter auch spät am Abend oder am

Wochenende zu arbeiten“, so Arite Klatt, die Vorstandsvorsitzende. „Außerdem

haben Tagesmütter derzeit kein die Existenz sicherndes Einkommen. Hier muss

unbedingt auf Land- und Kreisebene eine Lösung gefunden werden. Ebenfalls muss

eine Lösung her, wie die Abwicklung der Ausfalltage (Urlaub, Krankheit oder

Fortbildung) zukünftig geregelt wird. „Bei der Erarbeitung von Lösungsvorschlägen

muss berücksichtigt werden, dass Kindertagespflegepersonen keine finanziellen

Verluste durch Ausfalltage erleiden. So ist es zumindest jetzt der Fall. Wir öffnen

daher auch vorerst weiterhin krank die Tür, verzichten auf Urlaub oder nehmen die

gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungen nur am Wochenende wahr.“

Ebenfalls beanstandet der Verein die Vorgehensweise bei der Erstattung der

hälftigen Sozialversicherungsbeiträge durch den Träger der freien Jugendhilfe.

Arite Klatt spricht hier vielen Tagesmüttern aus der Seele: „Die Erstattung der hälftigen

Beiträge sollten ebenfalls monatlich erfolgen. Schließlich müssen Tagesmütter ja

auch monatlich ihre Beiträge an die Sozialversicherungsträger leisten.“

Ganz offen sprach der Vereinsvorstand auch über die Gefährdung wirtschaftlicher

Existenz bei Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen mit Eltern. „Hier wünschen

wir uns mehr Unterstützung seitens des Landkreises, der uns Tagesmütter

hinsichtlich des bevorstehenden Rechtsanspruches auf einen Krippenplatz für Kinder

ab 1 Jahr ab August 2013 mehr braucht, als je zuvor.“, so eine andere

Tagesmuttermeinung aus der Diskussionsrunde.