Kompetenzagentur als neues Projekt erhalten

In einem Gespräch mit Vertretern der BBS START GmbH in Ludwigslust informierte sich am Dienstag die familien-, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Jacqueline Bernhardt, über die Möglichkeiten einer Fortführung der Kompetenzagentur Westmecklenburg.

Vor dem Hintergrund der auslaufenden Bundes- ESF- Förderung hatte sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Kompetenzagenturen M-V in einem offenen Brief an Landes- und Kreispolitiker gewandt und den weiteren Erhalt der Einrichtungen gefordert. Die elf Kompetenzagenturen in M-V setzen sich für die Integration von rund 2000 benachteiligten Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren ein, die allein kaum noch aus den staatlichen Hilfesystemen herausfinden.

„Es gibt diesen Bedarf an sozialpädagogischer Betreuung und Integration auch im Landkreis Ludwigslust- Parchim und der muss anerkannt werden.“ erklärt der Geschäftsführer der BBS START Dr. Manfred Müllner. Mit einem neuen sozialpolitischen Ansatz will er die Kompetenzagentur hin zu einer Jugendintegrations- und berufsagentur entwickeln, wie es sie z.B. in Hamburg oder im Landkreis Rostock gibt. Dazu braucht es aber die Mitwirkung des Landes und des Landkreises Ludwigslust- Parchim. Die Forderung der Landesarbeitsgemeinschaft an das Land lautet: Wiedereinsetzung finanzieller Mittel für die Jugendberufshilfe als einen Teil zur Finanzierung der Jugendintegrations- und berufsagentur. Der andere Teil soll über die kommunalen bzw. regionalen Jugendämter gesichert werden.

Diese Forderung unterstützt Jacqueline Bernhardt ausdrücklich: „Ich werde mich bis zur nächsten Landtagssitzung im November für einen interfraktionellen Antrag einsetzen, der die Landesregierung auffordert, hier tätig zu werden.“

Dem Kreis will die BBS START das neue Konzept so schnell wie möglich vorlegen. Darin sieht sie sich als sozial- und integrationspädagogischer Dienstleister des Landkreises.

Auch im Jugendhilfeausschuss des Kreistages will Jacqueline Bernhardt das unterstützen und erwartet ein klares Bekenntnis des Kreises zu seiner eigenen Gesellschaft.

„Wenn wir so ein Instrument einfach aufgeben, dann geben wir praktisch auch die betroffenen Jugendlichen auf. Und das will ich nicht.“ betonte sie am Ende des Gesprächs.