Von Taschenspielertricks und Fünfjahresplänen

Zur Veröffentlichung der neuen Unterrichtsversorgungsverordnung für die Schuljahre 2020/2021 bis 2024/2025 erklärt die Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Simone Oldenburg:

„Dieser neue Fünfjahresplan dient einzig und allein dazu, Unterrichtsstunden an den Schulen einzusparen, und ist der Versuch, den Lehrermangel weiter zu kaschieren. Damit wird Schulen noch mehr Planungssicherheit genommen. Die Zuweisung der Unterrichtsstunden ähnelt zunehmend einem Basar, auf dem die Schulen immer mehr zu Bittstellern werden.

Ursprünglich wurden den Schulen die Stunden jährlich zugewiesen, einige Jahre erfolgte dies zweijährlich – und ab diesem Schuljahr werden die Stunden für fünf Jahre festgeschrieben. Grundlage ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler aus dem Schuljahr 2019/2020. Seither hat sich die Schülerzahl aber bereits um 1200 erhöht und in fünf Jahren werden 6300 Schülerinnen und Schüler mehr die allgemeinbildenden Schulen besuchen als im Jahr 2019.

Damit spart das Bildungsministerium durch die Hintertür bis zu 480 Lehrkräfte. Eine Planungssicherheit der Schulen zur Unterrichtsversorgung ist so nicht möglich. Die Leidtragenden sind einmal mehr die Schülerinnen und Schüler, die in immer größeren Klassen lernen müssen und immer weniger Förderung erhalten. Der Unterrichtsausfall steigt ins Uferlose.

Diese Taschenspielertricks müssen endlich ein Ende haben. Die Schulen müssen am Anfang eines jeden Schuljahres wissen, wie viele Stunden ihnen zur Verfügung stehen, um verlässlich planen zu können. Deshalb muss das Bildungsministerium umgehend zu einer jährlichen Stundenzuweisung mit einer schülerbezogenen Berechnungsgrundlage zurückkehren. Das hat sich über viele Jahre bewährt.“