Teile der Beratungslandschaft vor dem Aus

Das Jahr 2022 wird mit einer Verschlechterung der Angebote für Hilfesuchende im Landkreis Ludwigslust- Parchim beginnen. Auf Nachfrage der Fraktion DIE LINKE informierte darüber Landrat Stefan Sternberg auf der Kreistagssitzung am Dienstag. Die Interessenbekundungsverfahren für einige Standorte und Beratungsarten blieben demnach erfolglos. Es besteht nun die akute Gefahr, dass ab dem 01. Januar bestimmte Beratungsangebote von der Karte verschwinden werden.

„Wir haben den Landrat aufgefordert, die Kreistagsmitglieder schnellstmöglich darüber zu informieren, welche Standorte und Beratungsarten konkret betroffen sind. Denn eins ist klar: Menschen die Unterstützung benötigen kann man nicht mal eben für ein paar Wochen oder Monate warten lassen. Hier bahnt sich eine Katastrophe an. Wir fordern den Landkreis auf, die Pflichtaufgaben der Beratung selbst abzudecken und einen nahtlosen Übergang ab 01. Januar 2022 sicherzustellen.“ so Barbara Borchardt, die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern übertrug mit dem Wohlfahrtsfinanzierungs- und Transparenzgesetz die Verantwortung zur Neustrukturierung der Beratungslandschaft auf die Kreise und kreisfreien Städte im Land. Ab 01. Januar 2022 ist der Landkreis für die Beratungslandschaft verantwortlich. Dabei stellt das Land jedoch keine ausreichenden finanziellen Mittel zur Verfügung und auch im Kreistag bestand keine Bereitschaft, die Finanzierung sicher zu stellen.

„Unsere Forderungen nach tariflicher Entlohnung und Reduzierung der Eigenmittel der Träger wurden mit den Stimmen von SPD und CDU abgelehnt. Und nun tritt ein, wovor wir so lange gewarnt haben. Verschiedene Träger können bei so unzureichender Finanzierung keine Beratungen aufrechterhalten. Am Ende trifft es die Menschen in unserem Landkreis, die Hilfe dringend benötigen.“, so Barbara Borchardt weiter.