Schluss mit dem Theater – Kulturstandort Parchim stärken

Das Junge Staatstheater Parchim soll in Zukunft fast ausschließlich nur noch Kinder- und Jugendtheater auf die Bühne bringen. Das reicht nicht und stärkt weder die Kreisstadt noch die Kultur im Landkreis, finden Andreas Sturm und Jacqueline Bernhardt. Mehr im Artikel.

Das Junge Staatstheater Parchim soll in Zukunft fast ausschließlich nur noch Kinder- und Jugendtheater auf die Bühne bringen. Dazu erklären Andreas Sturm, Mitglied im Kreistag und im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Landkreises Ludwigslust-Parchim und die Landratskandidatin Jacqueline Bernhardt:

„Im Rahmen der Theaterfusion zum Mecklenburgischen Staatstheater sollte der Standort Parchim durch die Ansiedlung der Fritz-Reuter-Bühne und des Puppentheaters sowie den Erhalt als Standort des Kinder- und Jugendtheaters eine Aufwertung erfahren. Das ist richtig und haben wir immer begrüßt. Wenn allerdings nur noch „ab und zu“ unterhaltende Abendprogramme für Erwachsene gespielt werden sollen, wird es dem Standort nicht gerecht. Das Ensemble war immer mehr, als nur Jugend- und Kindertheater. Ausverkaufte und teils Maßstäbe setzende Eigenproduktionen und Abendprogramme gehörten in Parchim genauso zum Standard, wie ein hoher künstlerischer Anspruch und ein engagiertes Ensemble, dass der Bühne im Sommer nun allerdings in großen Teilen den Rücken kehren wird“, so Andreas Sturm, Mitglied im kreislichen Kulturausschuss. Sturm weiter: „Grundaussage während der Theaterfusion war es stets, dass die künstlichere Eigenständigkeit in Parchim gewahrt und nicht hinter die bisherigen Standards zurückgefallen werden sollte. Immerhin sind der Landkreis und die Stadt Parchim auch mit 10% und 5,1% anteilige Eigner des Mecklenburgischen Staatstheaters.“

Jacqueline Bernhardt ergänzt: „Der Umbau zur Kulturmühle wird nach bisherigen Planungen insgesamt 21,2 Millionen Euro kosten, davon allein 14 Millionen Euro für das Theater. Bei solchen Investitionssummen ist es nicht zu vermitteln, dass der Schwerpunkt der Aufführungen droht sich einseitig zu entwickeln oder nur einige wenige Aufführungen aus Schwerin sporadisch den Weg nach Parchim finden. Wenn das Projekt „Kulturmühle“ Parchim als Kreisstadt und den Landkreis in Gänze stärken soll, müssen wir darauf hinwirken, dass „Junges Staatstheater Parchim“ nicht nur ein Name auf dem Papier bleibt. In Fragen der Bespielung und Bewerbung muss es ein tatsächlich gleichberechtigter und in bisher gewohntem Umfang künstlerisch starker Standort gemeinsam mit Schwerin bleiben. Darauf haben unsere EinwohnerInnen, als auch Landkreis und Stadt als Anteilseigner ein Recht.“