Linksfraktion und Gesundheitsminister Glawe einig: Kriterien für ärztliche Versorgung und Bedarfsplan gehören auf den Prüfstand

Nach der heutigen Beratung des Wirtschafts- und Gesundheitsausschusses des Landtags erklärt Torsten Koplin, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Landtag M-V:

„In der heutigen Sitzung des zuständigen Ausschusses des Landtags hat sich der Gesundheitsminister unseres Landes erfreulicherweise der Auffassung meiner Fraktion angeschlossen, wonach die Kriterien für die Feststellung der ärztlichen Versorgung und die damit verbundene Bedarfsplanung im Land dringend überprüft werden müssen.

Am Beispiel der augenärztlichen Versorgung wird deutlich, dass die bisherige rein statistische Betrachtung nicht ausreicht, um den Grad der ärztlichen Versorgung zu bestimmen (siehe Kleine Anfrage und Antwort der Landesregierung auf Drucksache 7/3159).

Die augenärztliche Versorgung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Viele Erkrankungen sind heute heilbar, erfordern danach aber eine regelmäßige Betreuung. Die Bevölkerung wird älter, was ebenfalls einen Mehrbedarf an Arztbesuchen und Behandlungen zur Folge hat. Zudem ist auch die Zahl der ambulanten Operationen durch niedergelassene Ärzte gestiegen, wodurch deren Sprechstundenvolumen sinkt.

Auch die allgemeine Tendenz bei Ärztinnen und Ärzten, zunehmend lieber ein Angestelltenverhältnis einzugehen als selbständig tätig sein zu wollen, belegt die Notwendigkeit der Überprüfung der Kriterien.

Meine Fraktion fordert nach der Veröffentlichung der Neufassung der Bedarfsplanungs-Richtlinie, die zur Jahresmitte erwartet wird, eine zügige Aktualisierung der Bedarfsplanung für M-V, um die erforderlichen Zulassungen von Ärztinnen und Ärzten sowie Praxen im Land zu ermöglichen, damit eine tatsächlich bedarfsgerechte und wohnortnahe ärztliche Versorgung sichergestellt werden kann.“