Für den ländlichen Raum,für die Südbahn! Stilllegung von Schieneninfrastruktur verhindern!

Anlässlich der Ankündigung der Regio Infra, für die Bahnstrecken Parchim - Malchow sowie Plau am See – Güstrow das Stilllegungsverfahren einleiten zu wollen, erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Kreistag Ludwigslust-Parchim, Wolfgang Bohnstedt:

„Die Ankündigung der Streckenstilllegungen ist ein fatales Zeichen an den ländlichen Raum, die Mobilität der Menschen, den Tourismus und die Wirtschaft. Mit der Ankündigung zieht Regio Infra allerdings die logische Konsequenz aus der Verweigerungshaltung des Landes, vor der wir seit Jahren gewarnt haben. Jahrelange Einnahmeverluste sind für ein privatwirtschaftliches Unternehmen nicht tragbar. Mit dem sich nun abzeichnenden Substanzverlust an der Infrastruktur sinkt die Chance für eine durchgängige Südbahn weiter. Unsere Fraktion hat in den vergangenen Jahren die Südbahn immer wieder im Kreistag thematisiert und am breiten Einsatz aller Kreistagsfraktionen für die Wiederbelebung mitgewirkt. So grenzt es schon an politisches Kalkül und bewusstes Zeitschinden der Landesregierung und von Ministerpräsidentin Schwesig, wenn Gesprächsanfragen mit allen politischen Fraktionen des Kreistages unbeantwortet bleiben und erst in den letzten Wochen Bereitschaft signalisiert wurde. Wollte man die Bedingungen so lange unverändert schlecht belassen, bis sie für den privaten Betreiber nicht mehr haltbar sind und sich das Problem so eventuell von selbst erledigt? Vor dem Hintergrund, dass mittlerweile eine viertel Milliarde Euro in einem Sondervermögen gehortet werden, ist die seit Jahren bestehende Verweigerungshaltung der Landesregierung zur Südbahn nicht zu rechtfertigen. Bus und Rufbus allein können die Bahn nicht vollwertig ersetzen. Wir haben uns immer für eine innovative und ökologische Verknüpfung von Bahn, Bus und Rufbus eingesetzt, um so auch unseren Landkreis als Bindeglied zwischen Hamburg und Berlin zu erhalten. Ich erwarte, dass nun umgehend Gespräche zwischen Fraktionen, Landkreis und Ministerpräsidentin ermöglicht werden. Die vorhandene Schieneninfrastruktur muss unbedingt erhalten bleiben, die Südbahn wiederbelebt werden. Es braucht ein Überdenken der eigenen verkehrspolitischen Positionen der Landesregierung und ein klares Bekenntnis zum ländlichen Raum.“