Eltern bei der Kindertagesbetreuung real entlasten

"Die 50€ Elternbeitragsentlastung des Landes sind eine Mogelpackung und nicht zukunftssicher." ist sich unser Kreistagsmitglied Jacqueline Bernhardt sicher. Wie sich die Lage im Kreis gestaltet und mehr: Im Artikel.

Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Ludwigslust-Parchim stellte vor kurzem zur Frage der Elternbeitragsentlastung in der Kindertagesbetreuung eine Anfrage an die Kreisverwaltung.
Dazu Jacqueline Bernhardt, Mitglied der Kreistags und kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion:

„Die 50€ Elternbeitragsentlastung des Landes sind eine Mogelpackung und nicht zukunftssicher.
Schaut man sich die durchschnittlichen monatlichen Platzkosten in Kindergärten an, wird deutlich: Im Vergleich mit anderen Landkreisen Mecklenburg-Vorpommerns hat Ludwigslust-Parchim die zweithöchsten Kosten. Bei Krippenplätzen die dritthöchsten.
Fakt ist außerdem, dass die Elternbeiträge seit 2014 im Landkreis kontinuierlich gestiegen sind, beispielsweise für einen Krippenplatz von 267€ auf 273€ oder einen Kindergartenplatz von 150€ auf 158€.
Die größte Herausforderung, vor der der Landkreis in Zukunft steht, ist der Fachkräftemangel bei den Erzieherinnen und Erziehern. Um Anreize zur Fachkraftgewinnung zu schaffen, sind die Träger der Kindertageseinrichtungen bestrebt, ihre Gehälter schrittweise an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes anzulehnen. Diese höheren Personalkosten werden der entscheidende Kostenfaktor bei den Entgeltverhandlungen sein, so dass Steigerungen bei den Elternbeiträgen nicht ausgeschlossen werden können. Die bisherige Entlastung des Landes um 50€ wird dann nicht mehr reichen, um eine Erhöhung auszugleichen. 

Der Städte- und Gemeindetag und öffentliche Statistiken stellen dar, dass sich die öffentliche Hand in Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich am wenigsten an den Kita-Beiträgen beteiligt. DIE LINKE fordert, dass die Kindertagesbetreuung für die Eltern endlich wirklich kostenfrei wird und SPD und CDU ihren vollmundigen Versprechen Taten folgen lassen. Die Landesregierung muss weitaus mehr Verantwortung bei der Finanzierung der Kindertagesförderung übernehmen. Wir brauchen endlich die Ausbildungsplatzplanung, damit wir im Landkreis den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz sicherstellen können. Aktuell sind wir im Kreis an der Aufstellung der Kita-Bedarfsplanung. Dies ist notwendig, da ansonsten in naher Zukunft eine qualitativ hochwertige Kindertagesbetreuung nicht mehr möglich sein wird.“