Eine Frage des Stils

Kanten gegen die Mitbewerber, das Vergessen des eigenen Abstimmungsverhaltens. Die sich als stärkste kommunalpolitische Kraft empfindende CDU und ihr Vorsitzender Wolfgang Waldmüller scheinen einiges vergessen zu haben.

Unser Fraktionsvorsitzender Wolfgang Bohnstedt gibt eine kleine Gedächtnisstütze und zeigt, warum es einen neuen Politikstil im Kreis braucht:

„Der Wahlkampf ist eröffnet“, schreit der Artikel zum CDU-Kreisparteitag in der SVZ vom 03.03.2019. Leider. Anstatt die eigenen Vorstellungen für die Zukunft in den Vordergrund zu stellen, scheint es der Stil der sich selbst als stärkste kommunalpolitische Kraft empfindenden Partei zu sein, sich vor allem dadurch profilieren zu wollen, dass man unsachlich gegen die politischen Mitbewerber kantet. Herr Waldmüller scheint vergessen zu haben, dass dies vielleicht im Landtag zum „guten“ Ton gehört – in der Kommunalpolitik zählt aber anderes. So eine fünfjährige Legislatur des Kreistages ist aber auch eine lange Zeit, da kann man schon mal etwas vergessen. Zum Beispiel, dass es anders als oftmals im Landtag um das beste Argument geht, denn anders kann das gemeinsame Agieren von CDU und Linken für die nun kostenlose Schülerbeförderung kaum erklärt werden. Vergessen scheint Herr Waldmüller auch zu haben, ohne wen die Teilkommunalisierung der Abfallwirtschaft wirklich nicht denkbar gewesen wäre: Die CDU gehörte nicht dazu. Dafür aber die Fraktionen, gegen die es sich so vortrefflich kannten lässt – DIE LINKE, SPD und die Allianz Bauern und ländlicher Raum. Warum man sich da so sicher sein kann? Zum Glück gab es im Mai 2016 eine namentliche Abstimmung zum Thema, in der man noch heute klar das NEIN von Herrn Waldmüller und seiner Fraktion erkennen kann. So eine kleine Erinnerungsstütze hilft auf jeden Fall nicht nur dem Gedächtnis von Herrn Waldmüller, sondern auch den Menschen im Landkreis.
 

Hintergrund: Artikel zum CDU-Parteitag